Ein Swap ist in seiner einfachsten Ausgestaltung ein Vertrag, in dem zwei Geschäftspartner zwei unterschiedliche Zahlungsstöme austauschen. Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Swaps haben beide Seiten den gleichen Wert. Swaps gehören mit zu den am meisten gehandelten Produkten an den internationalen Finanzmärkten.

Nehmen wir als Beispiel einen Zinsswap. Der eine Geschäftspartner bezahlt dem anderen beispielsweise über die vereinbarte Laufzeit von soundsoviel Jahren immer 3% vom vereinbarten Nominalbetrag. Der andere Geschäftspartner verpflichtet sich dagegen, einen variablen Zins, zum Beispiel den 3-Monats-Euribor, zu bezahlen. Somit haben die beiden Geschäftspartner fixe gegen variable Zinsen für einen bestimmten Zeitraum ausgetauscht. Wie hoch die jeweiligen Zahlungen sind, hängt vom aktuellen Marktumfeld ab.

Warum sollten sie das machen? Ein Grund wäre beispielsweise, dass jemand von seiner Bank gute Konditionen für einen Kredit mit fixer Verzinsung bekommt. Er hätte aber lieber einen variablen Zinssatz. Also nimmt er seinen Kredit mit fixer Verzinsung auf und sucht sich jemanden, der genau in der anderen Situation ist und lieber fix statt variabel bezahlen möchte, beispielsweise, weil er sich gegen steigende Zinsen absichern möchte. Die beiden tauschen ihre Zinszahlungen und haben danach wirtschaftlich ihr jeweils gewünschtes Risikoprofil.
Ein anderes Beispiel wäre ein Unternehmen, das eine Anleihe begeben möchte. Die Investoren möchten gerne eine fixe Verzinsung über die Laufzeit, das Unternehmen möchte aber lieber variable Zinsen bezahlen.

Zinsswaps werden nicht an der Börse gehandelt. Da es deshalb schwierig wäre, wenn Unternehmen und Investoren sich ständig untereinander finden müssten, stellen sich Banken als Geschäftspartner dazwischen. Sie vermitteln eine ganze Menge solcher Swaps, natürlich immer gegen eine gewisse Marge. Ihrerseits handeln die Banken sowohl untereinander, um bestimmt Risiken auszugleichen (wenn sie beispielsweise zu viele Swaps abgeschlossen haben, in denen sie fix zahlen oder empfangen), und sie handeln Produkte mit ähnlichen Risikoparametern wie etwa Futures auf Staatsanleihen an der Börse. Damit verdienen die Banken auf der einen Seite Geld, stellen den Unternehmen aber auch eine wichtige Funktion für ihr Risikomanagement zur Verfügung.

Im Laufe der Zeit haben sich eine Reihe von Standards für Swapgeschäfte eingebürgert. Diese werden unter anderem von der „International Swaps and Derivatives Association“ (ISDA) schriftlich festgehalten und als Standard für Verträge vorgeschlagen.
Mit der Zeit haben sich immer mehr Feinheiten und Besonderheiten für Swaps entwickelt. Zudem ist auch das Thema der Absicherung gegen den Zahlungsausfall von Geschäftspartnern immer wichtiger geworden.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Ausgestaltungen und auch hoch komplexe Zahlungsprofile, mit denen man die unterschiedlichsten Strategien verfolgen kann. Dadurch gehören Swaps zu den flexibelsten Finanzinstrumenten und werden weltweit in einem riesigen Umfang gehandelt.